Ein Frieden der Bevölkerung, kein imperialer Frieden - A Peoples Peace, not an Imperial Peace
von Emanzipation, Sozialnyi Ruch, Posle et.al., 8. Juni 2024
(English version below)
Wir veröffentlichen hier den wichtigen gemeinsamen Aufruf von Linken aus verschiedenen Ländern zu einem Frieden in der Ukraine, der für einen Frieden plädiert, der den Interessen der von Russland überfallenen ukrainischen Bevölkerung dient und nicht einem Friedensdeal im Interesse des russischen und USA-geführten Imperialismus.
Der Aufruf wurde von Linken aus der Schweiz, der Ukraine und Russland initiiert. Inzwischen haben den Aufruf über 40 Organisationen und mehr als 300 Personen unterzeichnet, darunter auch 47 Personen aus Deutschland. Der Aufruf wurde spontan in verschiedene Sprachen übersetzt.
Einige Menschen des AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West haben den Aufruf unterzeichnet, andere taten dies nicht wegen einiger Formulierungen zur Unterstützung des Beitrittswunsches des ukrainischen Volkes zur Europäischen Union. Dennoch ist dieser Aufruf ein herausragendes Ereignis in der aktuellen Friedensdebatte, in der immer mehr Linke auch einem imperialistischen Raubfrieden zugunsten Russlands das Wort reden. Deshalb veröffentlichen wir diesen Aufruf trotz der erwähnten Vorbehalte bezüglich weniger Sätze einmütig.
Der Aufruf kann hier als PDF heruntergeladen werden
Im Anschreiben der Redaktion der ökosozialistischen Zeitschrift emanzipation (Schweiz), in dem zur Unterzeichnung der Erklärung aufgefordert wird, werden auch über die in der gemeinsamen Erklärung formulierten Ziele hinaus drei weitere politische Ziele benannt, die mit der Veröffentlichung der gemeinsamen Erklärung erreicht werden sollen:
„1. Wir wollen einen gemeinsamen Prozess der Verständigung zwischen den unterzeichnenden Organisationen, Initiativen und Medienkollektiven darüber anstoßen, wie wir zur Stärkung der Solidarität mit dem ukrainischen Widerstand beitragen können.
- Wir wollen zu umfassenden Diskussionen über nationale Selbstbestimmung, zwischenimperialistische Rivalität, geopolitisches Blockdenken, Aufrüstung, antiimperialistische und ökosozialistische Strategien sowie emanzipatorische Mobilisierungen der Arbeiter:innenklasse anregen, insbesondere innerhalb fortschrittlicher sozialer Bewegungen wie der feministischen Bewegung, der Umweltbewegung, der
Solidarität mit Migrant:innen und der Gewerkschaften.
- Wir wollen einen Dialog zwischen den Unterzeichnenden für ein umfassenderes programmatisches und strategisches Verständnis einer antikapitalistischen und ökosozialistischen Transformation des gesamten europäischen Kontinents in einer Perspektive globaler Solidarität initiieren.“
Auch aus unserer Sicht sind diese Zielstellungen es wert, innerhalb der emanzipatorischen Linken breit diskutiert zu werden. Genauso wichtig erscheint es uns, die Erklärung der Redaktion der Zeitschrift emanzipation bei der Veröffentlichung des gemeinsamen Aufrufs bekannt zu machen, in der ebenfalls wichtige politische Aspekte angesprochen werden.
Hier die redaktionelle Erklärung der Emanzipation sowie die englische Version mit den Unterschriften:
Die Redaktion