Osteuropa

Why is it so difficult for many on the left to find a position of unreserved solidarity with the attacked country in this war of aggression by Russia to destroy Ukraine? An unfortunately not small part of the German left has even decided to declare Ukraine and Russia equally involved warring parties, both of which are called upon to immediately cease their „acts of war“. „Perpetrators“ and „victims“ of this war are mentioned in the same breath when it comes to crimes committed. No empathy whatsoever emanates from these leftists for the Ukrainian population that has been bombed and massacred for a year. Such an attitude, however, is popular and brings a lot of support to leftists who appeal to [...]

The war against the Ukraine, launched by Putin on 24 February 2022, has split more than just the political Left in Germany. Since that date, every conceivable viewpoint relating to this war of aggression has been widely debated in society; a debate where everybody claims to know better than any other the truth about this war. This struggle for the primacy of interpretation is often conducted with great bitterness and a refusal to compromise. One may condemn this, regret it, even pass judgement, but it makes little difference to the current situation, nor does it get to the underlying causes of the situation where the Left is so divided on the ground. Yet how can one explain the total absence [...]

Der Krieg gegen die Ukraine, den Putin am 24. Februar 2022 begonnen hat, spaltet nicht nur in Deutschland die Linke. In der Community werden seitdem die unterschiedlichsten Haltungen zu diesem Angriffskrieg debattiert, die jede für sich in Anspruch nimmt, der Wahrheit über diesen Krieg am nächsten zu kommen. Dieser Kampf um die Deutungshoheit wird nicht selten erbittert und ohne jede Kompromissbereitschaft geführt. Das kann man ablehnen, bedauern, sogar verurteilen; es ändert jedoch weder etwas an dieser Situation, noch geht es den Ursachen für den aktuellen Zustand einer derart zerrissenen Linken auf den Grund. Wie erklärt sich aber, dass es in der Linken keine auch nur annähernd gemeinsame Haltung gegenüber Putins Angriffskrieg gibt? Wie ist es möglich, dass die Antworten auf [...]

Ukrainischen Widerstand unterstützen und fossiles Kapital entmachten Autor:innen aus der Ukraine, Russland, Polen, Deutschland, Österreich und der Schweiz August 2022 Von Ilya Budraitskis, Oksana Dutchak, Harald Etzbach, Bernd Gehrke, Eva Gelinsky, Renate Hürtgen, Zbigniew Marcin Kowalewski, Natalia Lomonosova, Hanna Perekhoda, Denys Pilash, Zakhar Popovych, Philipp Schmid, Christoph Wälz, Przemyslaw Wielgosz und Christian Zeller Dieser Beitrag ist eine ausführliche Originalversion des Artikels „Für einen solidarischen Antiimperialismus“ in Analyse & Kritik, Nr. 684, 16. August 2022, S. 23. Am 9. Juni veröffentlichten Heino Berg, Thies Gleiss, Jakob Schäfer, Matthias Schindler, Winfried Wolf in der Jungen Welt eine ausführliche Stellungnahme, in der sie sich für einen „antimilitaristischen Defätismus“ und für die Aufgabe des militärischen Widerstandes der Ukraine gegen den russischen Besatzungskrieg aussprachen.[1] Wir [...]

Für Boris Romanchenko[1] Eine solche Blamage linker Positionen gab es selten: Mit dem Aggressionskrieg Russlands gegen die unabhängige Ukraine wurde die noch kurz zuvor von vielen und prominenten Linken geäußerte Einschätzung ad absurdum geführt, dass, trotz des militärischen Säbelrasselns an den Grenzen der Ukraine, von Russland keinerlei Kriegsgefahr ausgehe. Die wichtigsten Akteure der deutschen Friedensbewegung haben ihren Irrtum öffentlich eingeräumt, eine faire Diskussion mit ihnen ist deshalb möglich. Doch darüber, was die Gründe für diese fundamentale Fehleinschätzung waren, ist bisher kaum diskutiert worden. Eine der wohl wichtigsten Ursachen für die Fehleinschätzung ist die mangelnde Beschäftigung mit dem aggressiven Charakter des russischen Gegenwartskapitalismus. Diese Beschäftigung ist jedoch nicht nur wegen des aktuellen Krieges gegen die Ukraine und der erneut sichtbar gewordenen [...]

Das Putin-Regime will die blutigen Schandflecken der Sowjetunion wieder unkenntlich machen

Am 28. Dezember 2021 verbot in Moskau das Oberste Gericht mit fadenscheinigen Begründungen eine der ältesten Menschenrechtsorganisationen Russlands. Von namhaften Historiker:innen und Menschenrechtsaktivist:innen wurde Memorial International 1988 während der Perestroika in der Sowjetunion gegründet. Ihr Anliegen war es, die von der KPdSU-Diktatur unterdrückten Fakten der Terrorgeschichte des Landes ans Licht der Öffentlichkeit zu holen, aufzuarbeiten und den Millionen von Opfern Gesicht und Stimme zu geben.Was macht Memorial? Memorial hat seither umfangreiche Datenbanken aufgebaut, die die biografischen Daten von mehr als drei Millionen Opfern der stalinistischen Mordmaschinerie enthalten. Mehr als 60.000 persönliche Aufzeichnungen von Opfern wurden archiviert, ebenso Materialien der sowjetischen Dissident:innen-Bewegung seit den 1960er Jahren. Zu den Beständen des Archivs gehören auch Unterlagen deutscher Antifaschist:innen, die im sowjetischen Exil ermordet, [...]

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