Soziale Bewegungen & Linke

Als die Bauarbeiter*innen der Stalinallee auf ihrem Marsch zum Haus der Ministerien in Berlin Mitte um 13:30 Uhr an der Staatsoper unter den Linden vorbeikamen, haben sie „Wir Bauarbeiter sind keine Sklaven!“ gerufen. Um 12:45 Uhr – so steht es in den Akten der Polizei und Staatssicherheit – waren die Sprechchöre zu hören: „Wir lassen uns nicht länger ausbeuten“. Und: „Wir fordern Normsenkung!“ Der erste Arbeiter*innenaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR fand nicht nur in Ostberlin statt. Insgesamt streikten und demonstrierten zwischen dem 16. und 21. Juni 1953 fast eine Million Menschen in 700 Städten und Gemeinden, die aus weit über 1.000 Betrieben kamen. Es waren vor allem Arbeiter*innen und Angestellte, Handwerker*innen, Bäuer*innen und wenige Angehörige der Intelligenz, [...]

Obgleich Ostdeutschland in den Jahren 1990 bis 1994 eine Welle massiver sozialer Kämpfe von abhängig Beschäftigten, Erwerbslosen, Mieter*innen, Grundstückseigentümer*innen und Kleingärtner*innen erlebte, sind die Erinnerungen daran fast völlig aus dem kulturellen Gedächtnis verschwunden. Das betrifft vor allem die von Belegschaften, Betriebs- und Personal rät*innen sowie regionalen Gewerk schaften geführten Kämpfe gegen die Treuhandpolitik, welche – neben den von DGB-Gewerkschaften geführten großen Streiks zur Lohn- und Tarifanpassung von Ost an West – hundert tausende Ostdeutsche mobilisierten. Diese Widerstandsaktionen fanden nahezu flächendeckend statt und erfassten große wie kleine Betriebe. Sie gehören zu den großen sozialen Kämpfen auf dem Gebiet des heutigen Ostdeutschlands. Mit der Ankündigung großflächiger Privatisierungen und Massenentlassungen durch die Treuhandanstalt entstand Ende 1990 aus bis dahin nur vereinzelten Belegschaftsprotesten, wie [...]

Streiks und soziale Proteste in Ostdeutschland 1990 bis 1994 Eine Zeitungsrecherche von Dietmar Dathe Im Auftrag des Arbeitskreis Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West Berlin, Dezember 2018 Download

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Nach über zwei Jahren veröffentlichte die Redaktion der Rote-Hilfe-Zeitung infolge heftiger Auseinandersetzungen und Austritte insbesondere im Osten eine lang geforderte kritische Antwort auf die Ausgabe Nr. 4/2016. In dieser Ausgabe zur „Siegerjustiz“ in der BRD wurden die Vertreter_innen des SED-Apparates zur Unterdrückung der DDR-Bevölkerung zu armen „Opfern“ stilisiert. Im Heft 1/2019 erschienen nun zum Themenschwerpunkt „Repression gegen linke Oppositionelle in der DDR“ elf Beiträge, die die Repression gegen Linke innerhalb und außerhalb der KPD/SED und gegen emanzipatorische Bewegungen in verschiedenen Jahrzehnten der DDR beschreiben. Die Autor_innen sind Mitglieder und Sympathisant_innen der Roten Hilfe. Insgesamt drückt der Themenschwerpunkt den Stand linker Aufarbeitung von Repression in der DDR aus, wie er auch unter Historiker_innen im Umfeld der Linkspartei vorhanden ist. Artikel, die [...]

Dokumente des Bündnis Kritischer GewerkschafterInnen Ost-West (BKG) 1990 bis 1997 Zusammengestellt und mit einem Vorwort versehen von Renate Hürtgen für den AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West Berlin 2017 Download

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Dokumente derInitiative Ostdeutscher und Berliner Betriebsräte,Personalräte und VertrauensleuteMaterialien zur TagungOstwind – Soziale Kämpfegegen Massenentlassungen und Betriebsschließungenin Ostdeutschland 1990 bis 199423. – 24. Juni 2017Berlin, Haus der Demokratie und MenschenrechteZusammengestellt und mit einem Vorwort versehen vonBernd Gehrkefür den AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West, 2. Aufl. Berlin 2017. Download

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