Bernd Gehrke
Gedenken am 80. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung Sonntag, 26. Januar 2025, 13:00 Uhr, Berlin, Bebelplatz
- Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Eye 4 Palastine
- 22. Januar 2025

Wir stehen ein für ein Erinnern, das alle Verfolgten mit einbegreift. Wir weigern uns, als alleinige Opfer der NS-Verbrechen stilisiert zu werden. Wir empören und schämen unsangesichts der schlimmsten Verbrechen gegen die Menschheit, und setzen uns dafür ein, dass es überall und für alle verhindert wird. Wir laden andere Gruppen dazu ein, deren Vorfahren Genoziden zum Opfer gefallen sind, mit uns zu mahnen, die menschliche Würde immer als Kompass zu nehmen. Schließt euch uns zahlreich an, alle sind willkommen! Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V. Aufruf: NIE WIEDER GILT FÜR ALLE! 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz durch die Sowjetunion:Für eine inklusive und solidarische Erinnerungskultur, die nicht alsWaffe gegen Minderheiten und migrantische Communities eingesetzt wird.Wir klagen heute [...]
Kampagne gegen die geplante Stationierung von Angriffswaffen in Deutschland formiert sich
- Jürgen Wagner, IMI
- 7. Januar 2025

Immer wenn im Westen von Fähigkeits- oder Raketenlücken gesprochen wird, ist allergrößte Vorsicht geboten. Nur allzu oft stellten sich Behauptungen über die Hochrüstung erklärter Gegner als glatte Lüge oder zumindest als grobe Übertreibungen heraus, um die eigenen Rüstungsbestrebungen zusätzlich zu befeuern. So auch im jüngsten Fall, der geplanten Stationierung von US-Mittelstreckwaffen in Deutschland, deren katastrophalen Folgen sich schon jetzt immer deutlicher abzeichnen. Umso wichtiger ist es, dass sich allmählich unter anderem mit der Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig!“, an der sich auch die Informationsstelle Militarisierung (IMI) beteiligt, auch der Widerstand dagegen formiert. Fähigkeitslücke… Auffällig ist zunächst, wie dünn die gerade einmal vier läppischen Sätze daherkommen, mit denen eine deutsch-amerikanische Erklärung vom 10. Juli 2024 das Vorhaben angekündigte, ab 2026 diverse US-Mittelstreckensysteme [...]
Die Freund:innen einer vorgeblich linken Friedenspolitik haben die Grundprinzipien gewerkschaftlicher Solidarität aufgegeben
- Bernd Gehrke
- 20. August 2024

Jede Art von Imperialismus und Tyrannei zu bekämpfen, das ist die Aufgabe der emanzipatorischen Linken innerhalb oder außerhalb der Gewerkschaften. Es ist eine grundsätzliche, aber einfache Orientierung. Einige linke gewerkschaftliche »Friedensfreund:innen« haben diesen Anspruch offenbar aufgegeben. In ak 704 besprach Malte Meyer1 den Tagungsband »Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg. Zur Rolle der Gewerkschaften in der Friedensbewegung«. Dieser Band geht auf die von der IG Metall Hanau-Fulda gemeinsam mit der Rosa Luxemburg Stiftung organisierte friedenspolitische Gewerkschaftskonferenz zurück, die im Juni 2023 in Hanau stattfand. Bereits der Titel der Besprechung gibt Auskunft über Meyers Bewertung: »Burgfrieden reloaded«. Die Gemeinsamkeiten der Beiträge fasst Malte Meyer wie folgt zusammen: »Viel Übereinstimmung herrscht (…) in der Distanzierung von der Desinformation, derzufolge der Überfall Russlands [...]
- Kavita Krishnan
- 9. Januar 2023

Auch in Indien haben große Teile der aus der kommunistischen Bewegung entstammenden Linken sehr unterschiedlich auf den russischen Krieg gegen die Ukraine reagiert. Die bekannte indische Marxistin und Feministin Kavita Krishnan hat mit ihrer Kritik an einer Linken, die für eine multipolare Weltordnung einsteht, in Indien und in anderen Ländern Asiens große Beachtung erlangt. Das Konzept der Polarität wird von der neorealistischen Denkschule der internationalen Beziehungen verwendet. Diese interessiert sich für die Machtverteilung zwischen den Staaten im internationalen System. Kavita Krishnan kritisiert grundsätzlich die Orientierung am Konzept der Polarität. Die Linke könne weder für eine multipolare noch für eine unipolare Weltordnung einstehen, sondern müsse globale Solidarität von unten für gemeinsame Werte entwickeln. Mit der Publikation dieses Artikels wollen wir dazu [...]
Vom schwierigen Versuch, eine Antwort zu finden und ein Vorschlag, dem Charakter der DDR auf die Spur zu kommen
- Renate Hürtgen
- 15. Januar 2021

Teaser: Die Herausgeber*innen haben eine Frage gestellt, die irritiert; sie impliziert Annahmen über die DDR, die zunächst einmal überprüft werden müssten. Im Beitrag wird dies in aller Kürze versucht: Die Annahmen werden als fragwürdig befunden, um im Anschluss daran einen Fragenkatalog zu entwickeln, mit dem der Charakter der DDR-Gesellschaft aufgedeckt und die innere Logik ihrer eigentümlichen Beziehungen beschrieben werden können. Erst im Ergebnis einer solchen Analyse zeigte sich, ob mit der Übernahme sämtlicher Verfügungen über die Produktion und Verteilung der Ressourcen durch den Staat die Herrschaft einer Minderheit über die Mehrheit in der DDR aufgehoben war, ob tatsächlich ein Schritt in Richtung einer Vergesellschaftung vollzogen worden ist, in der sich keine individuelle oder kollektive private Aneignung von Wenigen reproduzieren konnte, [...]
Ökosozialistische Antworten auf die Klimakrise brauchen eine Reflexion der Geschichte von Planwirtschaften
- Bernd Gehrke
- 28. Mai 2020

Mit ihrem Artikel »Mit Plan gegen die Klimakrise« haben Philipp Broistedt und Christian Hofmann (ak 658) verdientermaßen deutlich gemacht, dass die anstehende Klimakatastrophe mit den Mitteln markt- und kapitalförmiger Regulation nicht verhindert werden kann. Richtigerweise haben sie darauf hingewiesen, dass angesichts der Kürze der verbleibenden Zeit, in der die Menschheit noch regulierend in die Prozesse der Klimaerhitzung einzugreifen vermag, realistisch denkende bürgerliche Ökonom*innen heute bereits über die Notwendigkeit von Notstandsmaßnahmen und Kriegswirtschaft diskutieren. Die Autoren machen die Dringlichkeit einer linken Alternative zu den marktförmigen Instrumenten als Antworten auf die Klimakrise deutlich. Worin besteht nun die von ihnen formulierte ökonomische Alternative? »In letzter Instanz« ginge es um die Überwindung der Anarchie der kapitalistischen Produktion, die durch die Wert- und Warenform der [...]