von AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West, 5. Mai 2013

Liebe Freund:innen und Genoss:innen,
der große libertäre Herausgeber, Freund der Literatur und des freiheitlichen Sozialismus, Lutz Schulenburg, ist tot. Der Begründer des Nautilus-Verlages verstarb mit 60 Jahren viel zu jung am 1. Mai 2013.
Uns bleibt in Erinnerung, wie er erst unlängst im Berliner Haus der Demokratie und Menschenrechte für „den kommenden Aufstand“ mit großer Verve plädierte. Den entsprechenden Text der französischen Gruppe Tiqqun hatte natürlich er in deutscher Sprache verlegt. Viele wichtige Veröffentlichungen, so die der Werke Franz Jungs, sind seinem verlegerischen Engagement zu verdanken.
Lutz gehörte zu den engagierten Unterstützer/innen der Initiative für eine Vereinigte Linke in der DDR. 1990 veröffentlichte er in der von ihm herausgegebenen neuen „Aktion“ ihre wichtigsten Dokumente. Doch auch mit praktischer Unterstützung, mit Rat und Tat stand er den basisdemokratischen Linken in der Zeit des großen Umbruchs in der DDR zur Seite – wie zuvor und hernach anderen basisdemokratischen Bewegungen. Ohne das Engagement der „Aktion“ würden wir über den Aufstand der Indios von Chiapas wohl sehr viel weniger wissen.
Wir verlieren mit ihm einen freiheitlichen und feinsinnigen Menschen. Doch sein Werk wird bleiben.

Judith Braband, Bernd Gehrke, Renate Hürtgen, Thomas Klein, Jenny Müller, Silvia Müller, Erhard Weinholz
5. Mai 2013

Foto: dadaweb