Vergesellschaftung und Partizipation oder:Was findet man auf der Suche nach sozialistischen Alternativen im VEB?

Die Diskussion um eine Alternative zum gegenwärtigen Kapitalismus kann nicht mehr allein mit einer Kritik am Kapitalismus beginnen (Jünke 2009). Spätestens seit 1989 lässt sich ohne eine grundlegend kritische Analyse der Sowjetunion und der untergegangenen Gesellschaften des Ostblocks kein sozialistischer Gegenentwurf mehr konzipieren. Auf der Suche nach einer Alternative zu Kapitalismus und Stalinismus müssen sowohl die Mechanismen, die Herrschaft und Ausbeutung dort auf je spezifische Weise reproduzierten, als auch die ideologischen Verschleierungen der Verhältnisse bloßgelegt werden, die in beiden Gesellschaften zur Mystifizierung ihres Charakters beitrugen. So waren die Staats- und Parteiführer in der DDR stets darauf bedacht, den spezifischen Herrschaftscharakter der „neuen Ordnung“ nicht erkennbar werden zu lassen, was ihnen, im Vergleich mit der Massenwirksamkeit herrschender Ideologien in den kapitalistischen Gesellschaften, immer weniger gelang. Doch unabhängig davon, wie wirkungsmächtig die herrschende Ideologie im Osten tatsächlich war: Die Arbeit der Entschleierung ist hier gleichermaßen zu leisten, um den Weg zu alternativen Zukunftsvorstellungen frei zu machen. Dies soll im Folgenden beispielhaft – und lediglich auf einen gesellschaftlichen Teilbereich bezogen – geschehen. […]

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